Cookit vs. Thermomix: Der ultimative Vergleich der Küchenmaschinen-Giganten Warum ich vom TM6 auf den Cookit umgestiegen bin und nicht auf den TM7
In der Welt der smarten Küchenmaschinen gibt es zwei klare Platzhirsche: den Thermomix von Vorwerk und den Cookit von Bosch. Beide Geräte bieten eine Kombination aus Kochen, Rühren, Zerkleinern, Dämpfen und vielem mehr. Doch trotz ähnlicher Grundfunktionen gibt es deutliche Unterschiede in Leistung, Bedienung, Zubehör und Philosophie. In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Top-Geräte ehrlich, detailliert und praxisnah – mit dem ganz persönlichen Fazit, warum ich mich letztlich für den Cookit entschieden habe.
🌟 1. Leistung & Technik im Vergleich
Motorleistung & Mixgeschwindigkeit
- Thermomix TM7: max. 10.700 U/min
- Bosch Cookit: max. 1.800 U/min
Der Thermomix ist klarer Sieger, wenn es um Höchstdrehzahlen geht. Wer feinen Puderzucker, Nussmehle oder cremige Smoothies mit feinstem Schliff herstellen will, profitiert von der hohen Umdrehungszahl.
Persönliche Erfahrung: Ich habe es aber bisher noch nie mit dem Thermomix hinbekommen, dass ich Puderzucker ohne metallischen Beigeschmack herstellen konnte – für mich ist das kein Killerkriterium. Dass der Cookit keinen Puderzucker kann, ist für mich deshalb nicht relevant, da ich den aus dem Thermomix ebenfalls nicht gebrauchen konnte. Nüsse bekommt der Cookit für meinen Bedarf fein genug zerkleinert, und auch mit allen anderen Aufgaben bin ich sehr zufrieden.
Der Cookit bleibt mit 1.800 U/min deutlich darunter, ist aber in der Praxis für 95 % aller Aufgaben ausreichend. Für grobes Mixen, Rühren, Kneten, Emulgieren oder Suppen reicht die Leistung locker aus. Nur bei extrem feinen Pulvern oder Mixtexturen merkt man den Unterschied.
Heizleistung & Temperaturbereich
- Thermomix TM7: 1.000 W Heizleistung, max. 160 °C (Induktion)
- Bosch Cookit: 1.200 W Heizleistung, max. 200 °C (Heizelement)
Hier punktet der Cookit deutlich: Höhere Temperaturen ermöglichen echtes scharfes Anbraten, z. B. von Fleisch oder Zwiebeln. Das geht beim Thermomix nur eingeschränkt – das Anbraten ist oft eher ein "Andünsten". Ob Induktion oder Heizelement ist Geschmackssache. Es gibt allerdings Hinweise, dass Induktion elektromagnetische Felder erzeugt, die nicht jeder Nutzer in der Küche haben möchte. Für mich persönlich war das einer der Gründe, warum ich das klassische Heizelement bevorzuge.
Zudem zeigt sich in der Praxis: Der Thermomix erreicht im offenen Betrieb laut Vorwerk nur maximal 100 °C – was scharfes Anbraten in diesem Modus unmöglich macht. Beim Cookit sind 200 °C auch mit offenem Deckel möglich – ein klarer Vorteil beim Rösten, Reduzieren und Aromatisieren.
🎨 2. Bedienung & Display
- Thermomix TM7: 10-Zoll Farb-Touchscreen
- Cookit: 5,5-Zoll Touchscreen
Beide Geräte bieten eine intuitive Bedienung mit großem Display. Der Thermomix ist stark auf Guided Cooking ausgelegt – also Schritt-für-Schritt-Kochen nach Anleitung. Das freie Kochen ist beim TM7 grundsätzlich möglich, jedoch gibt es Einschränkungen: Manche Funktionen – wie die Varoma-Stufe – lassen sich nicht oder nur umständlich manuell wählen, was die Flexibilität im Alltag etwas begrenzt. Für kreative und erfahrene Köche kann das hinderlich sein.
Der Cookit kann ebenfalls sowohl Guided Cooking, aber auch komplett freies Kochen. Und das freie Kochen ist hier viel besser umgesetzt als beim Thermomix, ohne die ganzen Einschränkungen. Temperatur, Zeit, Rührstufe – alles manuell steuerbar, jederzeit. Perfekt für kreative Köpfe.
🍽️ 3. Kochtopf & Fassungsvermögen
- Thermomix TM7: 2,2 Liter Nutzvolumen
- Cookit: 3 Liter Nutzvolumen (insg. 3,5 Liter)
Der Cookit ist deutlich größer und daher besser für Familien oder Vorratskocher geeignet.
⚙️ 4. Zubehör & Erweiterbarkeit
- Thermomix TM7: festes System, teures Zubehör, nicht kompatibel mit TM6-Zubehör
- Cookit: offeneres Zubehörsystem, z. B. extra Topf, Reibescheiben, Universalmesser etc.
Punkt für den Cookit: Mehr Optionen, größerer Garkorb, mehr Flexibilität. Und: Der zweite Topf ist ein echter Gamechanger für Vielkocher.
Besonders ärgerlich beim TM7: Zubehörteile des TM6 sind nicht mehr kompatibel. Wer bereits viel Zubehör besitzt, muss also fast alles neu kaufen – was bei den teils hohen Einzelpreisen schnell ins Geld geht.
🧽 5. Reinigung & Alltagstauglichkeit
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Reinigung – hier zeigt sich im Alltag schnell, wie durchdacht ein Gerät wirklich ist.
Beim Thermomix TM7 fällt auf, dass viele Teile nicht für die Spülmaschine geeignet sind. Laut Anleitung sollen Deckel, Dichtungen, der neue Hitzeschutzaufsatz sowie weitere Elemente per Hand gereinigt werden. Übrig bleibt im Prinzip nur der Innentopf selbst für die Spülmaschine – das ist für ein Gerät dieser Preisklasse enttäuschend.
Die Deckelkonstruktion erschwert zusätzlich die Reinigung: Flüssigkeiten, Fette oder Teige setzen sich gerne in Zwischenräumen ab, die nur mühsam erreichbar sind. Gleichzeitig verhindert der Aufbau ein schnelles Öffnen beim Kochen – z. B. um Gewürze nachzuschieben oder Zutaten zu korrigieren.
Ein weiteres Problem ist die Staubentwicklung beim Mahlen – etwa bei Zucker oder Nüssen. Der Thermomix wirbelt sichtbar feinen Staub auf, der sich auf Display und Gerät absetzt. Konnte man beim TM6 noch einfach ein Blatt Zewa zwischen den Messbecher und Deckel legen ist das nun nicht mehr möglich und der TM7 bläst den Staub so richtig raus in die Küche.
📚 6. Rezepte & Zugriffsmöglichkeiten
- Thermomix TM7: wirbt mit 120.000+ Rezepten über Cookidoo (Abo nötig)
- Cookit: etwa 4.000 Rezepte, frei verfügbar, ohne Abo
Hier lohnt sich ein genauer Blick: Die große Zahl bei Vorwerk setzt sich zusammen aus Variationen in verschiedenen Sprachen, sowie von Nutzern abgeänderten Rezepten, die mehrfach gezählt werden. Die reale Vielfalt ist also nicht ganz so beeindruckend, wie es auf den ersten Blick scheint.
Dem gegenüber stehen beim Cookit rund 4.000 qualitativ hochwertige Rezepte, die komplett kostenlos und ohne Abo-Zwang nutzbar sind – auch über Smart Home Connect. Für mich persönlich ist das mehr als ausreichend – zumal man auch Thermomix-Rezepte problemlos auf dem Cookit nachkochen kann.
🚪 7. Offenes System vs. Abo-Modell
- Thermomix TM7: Cookidoo-Abo Pflicht für volle Funktion (aktuell 48 €/Jahr)
- Cookit: App optional, keine Abo-Pflicht, Rezeptdatenbank frei zugänglich
Für viele ein klarer Pluspunkt beim Cookit: Keine Bezahlschranke vor Rezepten.
✅ 8. Community, Updates & Plattformgedanke
- Thermomix TM7: starke Community, aber stark "kontrolliert"
- Cookit: wachsende Community, offener Austausch, z. B. auch bei CookItNow
Gerade Plattformen wie CookItNow zeigen, wie man frei, kreativ und ohne Werbung kochen, teilen und lernen kann – perfekt für den Cookit-Ansatz.
🎯 Fazit: Welches Gerät für wen?
| Kriterium | Thermomix TM7 | Bosch Cookit |
|---|---|---|
| Max. Drehzahl | ✅ Hoch (10.700 U/min) | ❌ Niedriger (1.800 U/min) |
| Heizleistung | ❌ 1.000 W, max. 160 °C | ✅ 1.200 W, max. 200 °C |
| Topfvolumen | ❌ 2,2 L | ✅ 3 L |
| Freies Kochen | ❌ eingeschränkt | ✅ voll möglich |
| Rezepte & Abo | ❌ Cookidoo-Pflicht | ✅ keine Abo-Pflicht |
| Zubehör | ❌ teuer, fest, nicht TM6-kompatibel | ✅ vielfältig, flexibel |
| Reinigung | ❌ teils aufwendig, vieles nicht spülmaschinengeeignet | ✅ einfach & spülmaschinenfest |
Thermomix TM7 punktet bei Leistung, Geschwindigkeit und Markenstärke, richtet sich aber stark an Nutzer, die geführt kochen wollen und das Abo-Modell akzeptieren.
Cookit ist die Wahl für kreative, flexible Köche, die mehr selbst entscheiden wollen, ein größeres Volumen brauchen und lieber ohne Abo-Zwang arbeiten.
🔚 Persönliches Fazit
Wer besonders häufig feinste Pulver zubereitet, ist mit dem Thermomix gut beraten – in Sachen Mixleistung spielt er in einer eigenen Liga. Doch in nahezu allen anderen Kategorien bietet der Cookit aus meiner Sicht deutlich mehr Möglichkeiten und mehr Freiheit beim Kochen.
Er punktet mit echten 200 °C auch bei offenem Deckel, einem flexiblen Zubehörsystem – inklusive Reibescheiben, die weitgehend mit Bosch MUM kompatibel sind – sowie einer offenen Plattform ohne Abo-Zwang. Auch beim Volumen, der Handhabung und Reinigung spielt er seine Stärken aus.
Meine ideale Kombination ist der Cookit zusammen mit einem TM6. Der TM6 bietet viele Vorteile gegenüber dem TM7, wie z. B. die Kompatibilität zum alten Zubehör, eine bewährte Benutzerführung und deutlich geringere Kosten auf dem Gebrauchtmarkt.
Teilweise wird der TM6 sogar für über 800 € weniger als der neue TM7 gehandelt – das macht ihn zu einer besonders attraktiven Ergänzung. Wer überlegt, in das Vorwerk-Ökosystem einzusteigen, sollte sich daher gut überlegen, ob er nicht lieber einen günstigen TM6 kauft, bevor er zum teureren TM7 mit all seinen Nachteilen greift.
Wenn man schon viel Geld ausgeben möchte, würde ich einen Cookit kaufen und einen gebrauchten TM6 – dann deckt man wirklich alles ab.
Kurz gesagt: Wer kreativ kochen, sein Gerät flexibel nutzen und dabei nicht an ein Abo-Modell gebunden sein möchte, ist mit dem Cookit besser beraten. Wer maximale Drehzahl braucht – etwa zum Pulverisieren –, wird eher beim Thermomix glücklich.